„[…] alles […] dauert fort, solange Gott seine Existenz und Fortdauer will. […] Somit schenkt der Vater aller in Ewigkeit Fortdauer denen, die gerettet werden. […] Wer es aber von sich wirft und seinem Schöpfer undankbar wird, keinen Dank dafür weiß, daß er geworden, […] der beraubt sich selbst der Fortdauer in Ewigkeit. […] Wer in dem kurzen zeitlichen Leben undankbar gewesen ist gegen den, der es gab, wird gerechterweise von ihm in Ewigkeit die Länge der Tage nicht empfangen.“
Quelle: Des heiligen Irenäus fünf Bücher gegen die Häresien, übersetzt von Prof. Dr. E. Klebba, in: Bibliothek der Kirchenväter, 1. Reihe, Bd. 3, 1912, S. 204.Gegen die Häresien II 34,3
Verfasst von
Irenäus von Lyon
Irenäus (ca. 130–200 n. Chr.), später herausragender christlicher Schriftsteller, war vermutlich in Smyrna (heute Izmir, Türkei) geboren worden, wurde Schüler von Polykarp und ist als Missionar nach Lyon, Gallien, gelangt. Nach dem Tod des Aufsehers Pothinus wurde er 178 n. Chr. zum Aufseher der christlichen Gemeinde von Lyon. In einer Zeit intensiver Christenverfolgung festigte er die Gemeinde und engagierte sich gegen gnostische Irrlehren. Sein Hauptwerk „Gegen die Häresien“ gilt als erste systematische Widerlegung des Gnostizismus und grundlegende Zusammenfassung apostolischen Glaubens. Irenäus betont darin die Einheit der weltweiten Gemeinde, die Bedeutung der heiligen Schriften und hebt die „Regel des Glaubens“ (einheitliche Überlieferung in christlichen Gemeinden) als Maßstab dafür hervor, was als wahrheitsgemäß einzuordnen ist – im Unterschied zu diversen sich gegenseitig widersprechenden gnostischen Philosophien. Alle Beiträge von Irenäus von Lyon anzeigen