„Etwas Ähnliches seid auch ihr Bekenner des Griechentums: in Worten großmäulig, aber im Erkennen schwachsinnig, habt ihr sogar die Vielherrschaft statt der Alleinherrschaft ins Werk gesetzt, um den vermeintlich mächtigen Dämonen zu folgen.“
Quelle: Tatians des Assyrers Rede an die Bekenner des Griechentums, übersetzt von Dr. R. C. Kukula, in: Bibliothek der Kirchenväter, 1. Reihe, Bd. 12, 1913, S. 42/216.Rede an die Bekenner des Griechentums (Kap. 14,1)
Verfasst von
Tatian der Assyrer
Tatian (ca. 120–173 n. Chr.) stammte aus Assyrien, vermutlich der Region um Adiabene. Nach seiner Ausbildung in griechischer Rhetorik kam er nach Rom, wo er Schüler Justins des Märtyrers (ca. 100–165 n. Chr.) wurde und den christlichen Glauben annahm. Bekannt ist Tatian für seine „Rede an die Bekenner des Griechentums“, eine Kritik an griechischer Philosophie und Kultur, sowie das „Diatessaron“, eine Evangelienharmonie. Nach Justins Tod verließ Tatian Rom, geriet jedoch wegen seiner strengen asketischen Lehren in Konflikt mit der westlichen Kirche, weshalb er von manchen als Häretiker eingestuft wurde. Er starb vermutlich in Syrien. Alle Beiträge von Tatian der Assyrer anzeigen