„[…] die ungerechten und bösen Seelen […] [bleiben] an einem weniger guten Orte, wo sie dann die Zeit des Gerichtes abwarten. Die einen also, welche gotteswürdig erscheinen, sterben nicht mehr, die anderen werden bestraft, so lange Gott will, daß sie noch existieren und bestraft werden.“
Quelle: Des heiligen Philosophen und Märtyrers Justinus Dialog mit dem Juden Tryphon, übersetzt von Dr. Philipp Häuser, in: Bibliothek der Kirchenväter, 1. Reihe, Bd. 33, 1917, S. 10.Seele
Dialog mit dem Juden Tryphon (Kap. 6,1–2)
„Die Seele aber hat Anteil am Leben, weil Gott will, daß sie lebe. [2] So wird sie nun auch dereinst nicht Anteil haben, wenn nicht Gott will, daß sie lebe. […] Im Gegenteil, gerade so wie der Mensch nicht immer existiert und nicht immer der Körper mit der Seele verbunden ist, sondern die Seele dann, wenn diese Vereinigung gelöst werden muß, den Körper verläßt […], so weicht auch von der Seele, wenn sie nicht mehr sein soll, der lebenspendende Geist und ist die Seele nicht mehr […]“
Quelle: Des heiligen Philosophen und Märtyrers Justinus Dialog mit dem Juden Tryphon, übersetzt von Dr. Philipp Häuser, in: Bibliothek der Kirchenväter, 1. Reihe, Bd. 33, 1917, S. 11.Rede an die Bekenner des Griechentums (Kap. 13)
„Nicht unsterblich, ihr Bekenner des Griechentums, ist unsere ‚Seele‘ an sich, sondern sterblich: sie kann aber trotzdem dem Tode entrinnen. Denn sie stirbt und erfährt zusammen mit dem Körper ihre Auflösung, wenn sie die Wahrheit nicht erkannt hat; später, am Ende des Weltlaufs, steht sie freilich mit dem Körper auf […]: dagegen stirbt sie überhaupt nicht, mag auch ihre zeitweilige Auflösung erfolgen, wenn sie mit der Erkenntnis Gottes ausgerüstet ist.“
Quelle: Tatians des Assyrers Rede an die Bekenner des Griechentums, übersetzt von Dr. R. C. Kukula, in: Bibliothek der Kirchenväter, 1. Reihe, Bd. 12, 1913, S. 40–41/214–215.An Autolykus I 7
„Wenn du die Sterblichkeit wirst abgelegt und die Unsterblichkeit angezogen haben, dann wirst du Gott in entsprechender Weise schauen. Denn Gott wird deinen Leib auferwecken, unsterblich mit deiner Seele, und dann wirst du, selbst unsterblich geworden, den Unsterblichen schauen, wenn du jetzt an ihn glaubst […]“
Quelle: Drei Bücher des heiligen Theophilus, Bischofs von Antiochien, an Autolykus, übersetzt von J. Leitl, in: Bibliothek der Kirchenväter, 1. Reihe, Bd. 14, 1913, S. 18.