Bittschrift für die Christen (Kap. 24)

„Denn nach unserer Lehre existiert ein Gott und ein Sohn, sein Wort, und ein Heiliger Geist, die hinsichtlich der Macht ein einziges Wesen sind, der Vater, der Sohn, der Geist; denn der Sohn ist des Vaters Verstand, Wort, Weisheit und der Geist ist Ausfluß wie Licht von Feuer“.

Quelle: Des Athenagoras von Athen Bittschrift für die Christen, übersetzt von P. Anselm Eberhard, in: Bibliothek der Kirchenväter, 1. Reihe, Bd. 12, 1913, S. 50/308.

Verfasst von

Athenagoras von Athen

Athenagoras (ca. 133–190 n. Chr.), ursprünglich gebildeter Heide, konvertierte vermutlich in Athen zum Christentum und wirkte fortan als Verteidiger des christlichen Glaubens gegenüber heidnischen Vorwürfen. Sein um 175 n. Chr. verfasstes Hauptwerk „Bittschrift für die Christen“ richtete er an Kaiser Mark Aurel (121–180 n. Chr.) und dessen Sohn Commodus (161–192 n. Chr.). Darin versucht Athenagoras, die Vernunftmäßigkeit sowie moralische Integrität des Christentums aufzuzeigen. Daneben verfasste er „Über die Auferstehung der Toten“, eine der frühesten umfassenden Verteidigungen der jüdisch-christlichen Lehre der leiblichen Auferstehung. Athenagoras verband philosophisches Denken mit christlicher Theologie, argumentierte gegen den Polytheismus und zeigte etliche Vorzüge christlicher Ethik auf. Über sein persönliches Leben ist jedoch nur wenig bekannt.