Wider die Heiden II 61

„Euer Zustand liegt in der Ungewißheit, das Heil eurer Seelen sage ich; und wenn ihr euch nicht der Erkenntniß des obersten Gottes zuwendet, so erwartet euch von den körperlichen Banden befreit ein grauser Tod, der nicht die plötzliche Auslöschung herbeiführt, sondern während einem Zeitraum mittelst der Herbe peinlicher Strafe aufzehrt.“

Quelle: Des Afrikaner’s Arnobius sieben Bücher wider die Heiden, übersetzt von Franz Anton von Besnard, 1842, S. 88.

Verfasst von

Arnobius der Ältere

Arnobius (ca. 240–330 n. Chr.) war christlicher Apologet und lateinischer Schriftsteller des frühen 4. Jh. Ursprünglich Rhetoriklehrer in Sicca Veneria, Nordafrika, konvertierte er später zum Christentum – offenbar nach heftigen religiösen Auseinandersetzungen. Sein Hauptwerk, die sieben Bücher „Adversus Nationes“ (Wider die Heiden), entstand um 305 n. Chr. als Verteidigung des Christentums gegen pagane Vorwürfe und Rechtfertigung seiner eigenen Taufe. Arnobius argumentiert gegen traditionelle Kulte Roms, verteidigt den christlichen Monotheismus und weist umfassende Kenntnis antiker Philosophie auf. Er gilt als einer der frühesten lateinischen Apologeten Nordafrikas und Zeuge des Konflikts zwischen Christentum und römischem Heidentum am Vorabend der Konstantinischen Wende.